OEGD Newsletter

Schicksalhafte Begegnung im Weihnachtstrubel – Zweites Rätsel

Da steht er nun vor dem größten Weihnachtsbaum der Welt.

Herr Rumpel bewundert die mehr als 48.000 Lichter und fragt sich, warum niemand sonst hinauf schaut. Die Menschen den Blick gesenkt, vorbei am Weihnachtsbaum mit den zahlreichen Lichtern und rotfunkelnden Kugeln, schnellen Schrittes zu dem vermeintlich wichtigen Ziel.

Als Herr Rumpel über ein warmes
Heißgetränk nachdachte, lief eine junge Frau mit gesenktem Blick geradewegs in ihn hinein.
Sie trug einen schwarz-weiß gestreiften Rock und eine gepunktete Bluse. Der offene schwarze Mantel und der graue Wollschal hingen lustlos an ihr herunter. Sie entschuldigte sich mit aufgeregter Stimme und würdigte Herrn Rumpel nur eines kurzen Blickes bevor sie schnellen Schrittes in eine Unterführung eilte.

Doch was ist das?

Ein Notizbu.. nein, ein Terminkalender. Er muss ihr in ihrer Hektik aus der ledrigen Umhängetasche gefallen sein. Herr Rumpel nahm das Büchlein in seine Obhut und setze sich in ein Café.

 

Bei “Oma Rosa” angekommen, öffnete er den mit einem Gummiband umspannten Terminkalender. Sein Atem stockte als er die Termine und Einträge las, die keinen Raum mehr ließen, um sich genüsslich der Weihnachtszeit und dem Zauber hinzugeben.

Er lehnte sich zurück, nippte am Tee, atmete erleichtert aus und dachte bei sich, welch glückliche Fügung, dass sie dieses sinnlose Büchlein verloren hat.

Sein Kämmerchen kam ihm in den Sinn mit seinen geheimnisvollen Büchern und den knarzenden Dielen, gab er sich dem Dichten hin:

Er überlegte wie dieses Gedicht in der heutigen Zeit wohl lauten müsse:


Er blickte in seine dampfende Teetasse und las das Etikett:

5-8 Minuten Ziehzeit

Er griff zum bröseligen Glückskeks und las was auf dem kleinen länglichen Stück Papier stand:

Wo der Rhein sich windet und das Herz des Doms schlägt, such die Spur des Verlorenen.“

Herr Rumpel atmete schweren Herzens, nahm seine Mütze, klopfte sie aus, setze sie auf seinen kühlen Kopf. Das kann kein Zufall sein! Er musste sich beeilen und machte sich auf.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen